Spezialschuhe
Gebrauchsshinweise

Sie haben von Ihrem Fachbetrieb für Orthopädie-Schuhtechnik ein Paar für Sie individuell hergestellte diabetes-adaptierte Fußbettungen/Spezialschuhe beim diabetischen Fußsyndrom in Sonderanfertigung erhalten. Da Sie auf die Schuhe genauso gut achten sollen wie auf Ihre Füße, geben wir Ihnen anbei noch einige Tipps und Hinweise zur Pflege und Handhabung

Termin zur Nachkontrolle der Pass- und Funktionsfähigkeit:

Erster Termin: 4 Wochen nach Erhalt
Zweiter Termin: 3 Monate nach Erhalt

Anwendungshinweise

Tragen Sie Ihre Diabetesadaptierten Fußbettungen nur in geeigneten Schuhen. Ihr Orthopädie-Schuhtechniker prüft gerne Ihre Schuhe auf Tauglichkeit. Tragen Sie die diabetes-adaptierte Fußbettungen stets mit Strümpfen und prüfen Sie Ihre Füße täglich auf Rötungen, Druckstellen oder Hautveränderungen und melden Sie sich ggf. sofort bei Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker oder Arzt. Bitte lassen Sie die Diabetesadaptierte Fußbettungen regelmäßig vom Orthopädie-Schuhtechniker kontrollieren. Wenn die diabetes-adaptierten Fußbettungen verschlissen sind, ist die Funktion nicht mehr gegeben.

Verschließen Sie bitte die Schnür-, Klett- oder Druckverschlüsse genügend fest und überprüfen Sie den richtigen Halt. Kontrollieren Sie täglich, ob sich Steine oder Kleinteile im Schuh befinden und entfernen Sie diese umgehend. Prüfen Sie Ihre Füße täglich auf Rötungen, Druckstellen oder Hautveränderungen und melden Sie sich ggf. sofort bei Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker oder Arzt. Bei Erstversorgungen bitten wir um einen Kontrolltermin vor Ablauf der 4ten Tragewoche. Ansonsten sollten Ihre Schuhe mindestens 1x pro Jahr von Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker begutachtet werden. Je nach Verschleiß auch häufiger. Merke: Abgelaufene und schiefgetretene Schuhe können orthopädische Probleme verursachen, bitte bringen Sie solche Schuhe umgehend zu Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker zur Reparatur.

Die tägliche Tragezeit ist mit Ihrem Arzt auf das individuelle Therapiekonzept abzustimmen. Ihre diabetes-adaptierten Fußbettungen sind mit »L« für links und »R« für rechts gekennzeichnet. Legen Sie die diabetes-adaptierten Fußbettungen entsprechend dieser Seitenkennung in Ihre Schuhe ein, so dass die Fersenschale an der Fersenfassung des Schuhs anliegt. Achten Sie beim Einsteigen in den Schuh darauf, dass Sie die Schuhe weit genug öffnen, damit beim Einstieg die Zehen nicht in eine Krallenstellung gelangen.

Zweckbestimmung des Produktes/Indikation

Die Versorgung mit diabetes-adaptierten Fußbettungen/Spezialschuhen erfolgt, wenn ein diabetisches Fußsyndrom nachgewiesen ist und ein Zustand nach abgeheiltem Fußulkus vorliegt, um das Auftreten eines Ulkusrezidives zu vermeiden.

Mit der Versorgung soll eine Reduktion der Druckspitzen und eine gleichmäßige Druckverteilung an der Fußsohle bei plantaren Ulcera erreicht werden.

Die Versorgung kann auch bei einem diabetischen Fußsyndrom zur Vermeidung von drohenden dorsalen Ulcera bei nicht ausreichender Zehenhöhe im einlagengerechten Konfektions-/Bequemschuh in Betracht kommen, z. B. bei ausgeprägten Krallen- oder Hammerzehen.

Zulässige Einsatzbedingungen/-orte

Die Spezialschuhe bei diabetischen Fußsyndrom können sowohl im Innen- und Außenbereich getragen werden. Auch bei unterschiedlichen Temperatur- und Wetterbedingungen. Bitte beachten Sie, dass die Sohlen bei Glatteis nicht ausreichend Halt auf dem jeweiligen Untergrund bieten (Sturzgefahr!).

Achten Sie bei der Auswahl der Schuhe auf folgende Punkte:

  • Die diabetes-adaptierten Fußbettung ist auf eine bestimmte effektive Absatzhöhe zugerichtet. Mit effektivem Absatz wird die Höhendifferenz zwischen der Sohlenstärke im Absatzbereich und der Sohlenstärke im Vorfußbereich bezeichnet. Ist der effektive Absatz des Schuhs zu hoch, so führt dies zu einem Kippen der diabetes-adaptierten Fußbettung im Schuh, was wiederum das Herausrutschen der Ferse aus dem Schuh nach sich zieht. Ist der effektive Absatz zu niedrig, so führt dies zu einer relativen Überhöhung des Längsgewölbes und damit zu Platzproblemen im Schuh. Die Absatzhöhe, auf die Ihre diabetes-adaptierten Fußbettungen zugerichtet ist, entnehmen Sie bitte dem Anhang.

  • Die Fersenkappe des Schuhs muss hoch genug ausgeführt sein, um ein Herausrutschen der Ferse zu verhindern. Testen Sie die Fersenfassung immer mit der diabetes-adaptierten Fußbettung.

  • Diabetes-adaptierte Fußbettungen dürfen nur in Sicherheitsschuhen getragen werden, wenn Sie den Vorgaben der DGUV Regel BGR 191 entsprechen da sonst die Herstellerhaftung nicht gewährleistet ist! Es dürfen nur vom Hersteller der Sicherheitsschuhe mittels einer Baumusterprüfung freigegebene orthopädische diabetes- adaptierte Fußbettungen in Sicherheitsschuhen getragen werden

Bestehende Anwendungsrisiken und Kontraindikationen

Anwendungsrisiken und Kontraindikationen können sein: Kontralaterale Major-Amputation, Arthropathie Hüfte/Knie/OSG oder Gelenkimplantat mit Funktionsbeeinträchtigung/Kontraktur, Amputation der Großzehe/Resektion MFK I, motorische Funktionseinschränkung/Parese eines oder beider Beine, höhergradige Gang- und Standunsicherheit, extreme Adipositas (BMI ≥ 35), erhebliche Visuseinschränkung, bei einer akuten Läsion

Reinigungshinweise

Die Spezialschuhe bei diabetischen Fußsyndrom sind je nach Material, unterschiedlich zu Pflegen. Rauleder-/Wildlederschuhe sind mit am besten mit Imprägniersprays zu behandeln und mit einer feinen Krepp- oder Drahtbürste zu reinigen. Glattlederschuhe können mit entsprechenden Cremes gepflegt werden. pflegen. Für die richtige Produktauswahl wenden Sie sich an Ihren Orthopädie-Schuhtechniker, dieser berät Sie gern. Das Innenfutter kann bei größeren Verunreinigungen mit einem feuchten Tuch ausgerieben werden. Durchfeuchtete Schuhe sind mit Papier aufzufüllen und bei Raumtemperatur über 2 Tage zu trocknen. Bitte trocknen Sie die Schuhe NICHT mit Wärmequellen, wie Ofen, Föhn oder Heizung. Verwenden Sie des Weiteren keine Desinfektionsmittel oder scharfe Reinigungsmittel im Oberleder- und Futterbereich.

Wartungshinweise

Halten Sie das von Ihrem Orthopädie-Fachmann vorgesehene Wartungsintervall ein. Bei Verschleißerscheinungen im Oberleder-, Futter- und Sohlenbereich bitte zeitnah an Ihren Orthopädie-Schuhtechniker wenden. Achten Sie bitte generell auf Materialermüdung der Polster und Fußbettungen, sie sollten bei Bedarf rechtzeitig erneuert werden.

Verwendete Materialien

Für die Herstellung von diabetes-adaptierter Fußbettungen und Spezialschuhe bei diabetischen Fußsyndrom werden Materialien wie Kork, schadstoffgeprüftes Leder (Gewebe tierischen Ursprungs), Mikrofaser, Synthetik, Thermoplastische Kunststoffe (PE), Kunststoffe oder Kunstharze aus Polyurethan (PU, TPU, EVA), Faserverbundwerkstoffe (z.B. karbonisierte Kunststoffe (FVW)) verwendet. Die verarbeiteten Materialien unterscheiden sich nach Modell und Typ der Diabetes adaptierten Fußbettungen bzw. des Spezialschuhes bei diabetischem Fußsyndrom.

Bei eventuellen Unklarheiten, Problemen oder Defiziten der Schuhe, wenden Sie sich an Ihren Orthopädie-Schuhtechniker.